Ein Essay von Urs Wegmüller
Dass Bildung etwas vom Wichtigsten ist für unsere Zukunft und dass die Bildung der einzige Rohstoff ist der Schweiz: mit diesen beiden Schlussfolgerungen sind wohl alle einverstanden. Doch was ist gute Bildung? Und was können wir auf Gemeindeebene tun, damit eine gute Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen stattfinden kann? Welche Unterstützung benötigt die Schule von uns als Gesellschaft um die Herausforderungen zu meistern, die auf sie warten? Uralte Herausforderungen wie die Tatsache, dass nicht immer alle Kinderund Jugendlichen mit der gleichen Begeisterung zuhören und «büffeln» mögen und sehr neue Herausforderungen wie die Frage, wie viel Bildschirmzeit wichtig und richtig ist und wie mit der «Künstlichen Intelligenz» umgegangen werden soll. Wie viele Schulen im Kanton Bern ist auch die Schule Thunstetten-Bützberg unterwegs in einem grossen Umbruch, aber auch in einer grossen Entwicklung. Nachdem vor einigen Jahren die Gesamt-Oberstufe geschaffen worden ist, entsteht nun mit dem Neubau im Byfang und den verschiedenen laufenden Renovationen eine Infrastruktur, welche einen modernen Unterricht ermöglichen soll und den Lehrpersonen die Möglichkeit gibt, verschiedene Arbeitsformen und Lernformen zu initiieren. Auf der Oberstufe musste das Modell nochmals überdacht werden, da die Zahl der Schüler:innen pro Niveaugruppe aktuell nicht den Vorgaben des Kantons entspricht. Die VSTB hat zusammen mit der Schulkommission vor Kurzem informiert, dass eine Lösung
gefunden worden ist mit dem Modell 3b und je zwei Klassen und Niveaugruppen im 7. und 8. Schuljahr. Dazu kommt eine neu geschaffene 9. Klasse mit Fokus auf die Vorbereitung der Berufslehre mit zwei Klassenlehrpersonen. Damit ist es offensichtlich gelungen, «salomonisch» verschiedene Anliegen unter einen Hut zu bringen. Aus Sicht der Lehrpersonen und auch im Sinne der Konstanz ist es sehr zu begrüssen, dass darauf geachtet worden ist, dass die selben Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler vom Start der 7. Klasse bis zum Ende ihrer obligatorischen Schulzeit, also bis zum Ende der 9. Klasse begleiten und fördern dürfen.
Als SP Thunstetten-Bützberg setzen wir uns im Zusammenhang mit der Schule insbesondere für folgende Punkte ein:
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- Die Schule soll dabei unterstützt werden, ihre wichtige Brückenfunktion in der Gesellschaft so gut wie möglich zu erfüllen. Es braucht grosse Anstrengungen, damit es keine «Gräben» gibt zwischen den Kindern und Jugendlichen aus den verschiedenen Quartieren der Gemeinde, zwischen «arm» und «reich», zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Doch was hilft? Es muss mit allen Beteiligten geklärt werden, welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen – auch in der Schule, aber nicht nur.
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- Lehrpersonen, welche gute Ideen umsetzen möchten, sollen dafür jederzeit gute (auch finanzielle!) Ressourcen
vorfinden. Es geschieht viel Gutes und Innovatives in der Schule Thunstetten-Bützberg! Mit der «journée francophone», den Landschulwochen in der SAC-Hütte und den vielen musikalischen Projekten seien nur einige Beispiel genannt.
- Lehrpersonen, welche gute Ideen umsetzen möchten, sollen dafür jederzeit gute (auch finanzielle!) Ressourcen
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- Die Politik soll die Schule dabei unterstützen, gute Lösungen in Bezug auf die Nutzung der privaten elektronischen Geräte durch die Schüler:innen zu finden.
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- Insbesondere wird es in der kommenden Zeit sicherlich um das Thema «Handyverbot» gehen, welches verschiedene andere Gemeinden, Kantone und auch Länder mittlerweile kennen. Dies ist eine Aufgabe, bei deren Lösung sowohl die Lehrpersonen, die Schulleitung, als auch die Volksschulkommission, der Elternrat, externe Expert:innen und schliesslich durchaus auch die Kinder und Jugendlichen mitwirken sollten.
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- Soweit es die Gemeinde beeinflussen kann, soll bestmöglicher Support gewährleistet sein für die Klassen, Schüler:innen und Lehrpersonen. Das bedeutet: genügend Prozente für die Schulsozialarbeit, aber auch eine moderne Organisationsform für den heilpädagogischen Unterricht – wobei die VSTB hier schon recht weit ist.
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- Kurz: Die Schule soll Chancengleichheit ermöglichen. Sie soll ein Ort des Friedens, aber auch des Lernens und des Leistens sein und dabei unbedingt jegliche Unterstützung erhalten!